Bekannter Süßstoff erhöht Risiko für Schlaganfall und Herzinfarkt

Der süße Trugschluss: Warum der Umstieg von Zucker auf Süßstoffe nicht immer die gesündere Wahl ist

Viele Menschen entscheiden sich zunehmend dafür, ihren Zuckerkonsum zu reduzieren und auf alternative Süßungsmittel umzusteigen. Der Grund dafür liegt oft in den gesundheitlichen Bedenken, die mit einem hohen Zuckerverbrauch verbunden sind, wie Übergewicht, Diabetes und Karies.

Gleichzeitig spielt auch der Wunsch nach einer bewussteren Ernährung und einem gesünderen Lebensstil eine Rolle.

Süßstoffe bieten die Möglichkeit, den süßen Geschmack zu genießen, ohne die Kalorienaufnahme signifikant zu erhöhen. Doch während sie auf den ersten Blick wie eine einfache Lösung erscheinen, gibt es auch bei diesen Alternativen Aspekte, die kritisch betrachtet werden sollten.

Gesundheitliche Bedenken beim Genuß von Süßstoffen

Es gibt Hinweise darauf, dass z.B. der Süßstoff Erythrit das Risiko für Schlaganfall und Herzinfarkt erhöhen könnte.

Eine Studie, die Anfang 2023 im Fachjournal *Nature Medicine* veröffentlicht wurde, hat genau das untersucht. Die Forscher fanden heraus, dass höhere Konzentrationen von Erythrit im Blut mit einem erhöhten Risiko für kardiovaskuläre Ereignisse wie Herzinfarkt und Schlaganfall verbunden waren.

Die Studie analysierte Daten von über 4.000 Personen und zeigte, dass Menschen mit höheren Erythrit-Werten ein höheres Risiko hatten, diese ernsten Gesundheitsprobleme zu entwickeln. Es ist wichtig zu beachten, dass die Studie zwar eine Korrelation, aber keine direkte Kausalität nachweisen konnte. Weitere Forschung ist notwendig, um die Mechanismen besser zu verstehen und festzustellen, ob und wie Erythrit tatsächlich zu einem erhöhten Risiko beiträgt.

Das Thema ist komplex und wird in der Wissenschaft noch intensiv diskutiert. Wenn du also viel Erythrit konsumierst, wäre es ratsam, das im Auge zu behalten und mit einem Arzt zu besprechen.

In welchen Produkten wird Erythrit verwendet?

Erythrit wird häufig in einer Vielzahl von Produkten verwendet, insbesondere in denen, die als kalorienarm, zuckerfrei oder “low-carb” vermarktet werden. Hier sind einige typische Produkte, in denen Erythrit zu finden ist:

  1. Zuckerfreie Süßigkeiten
    Bonbons, Schokolade und Gummibärchen, die als zuckerfrei beworben werden.
  2. Backwaren
    Kekse, Kuchen und Muffins, die für Diabetiker oder kalorienbewusste Konsumenten hergestellt werden.
  3. Getränke
    Zuckerfreie Softdrinks, Energy-Drinks und andere kalorienarme Getränke.
  4. Desserts
    Eiscreme, Pudding und andere kalorienarme oder zuckerfreie Nachspeisen.
  5. Kaugummi
    Viele zuckerfreie Kaugummis enthalten Erythrit als Süßstoff.
  6. Müsliriegel
    Insbesondere in solchen, die als “Low-Carb” oder “Protein-Riegel” vermarktet werden.
  7. Saucen und Dressings
    Zuckerfreie oder kalorienarme Varianten von Ketchup, BBQ-Sauce, und Salatdressings.
  8. Tafelsüßstoff
    Erythrit wird auch als Tischsüßstoff verkauft, entweder pur oder in Mischungen mit anderen Süßstoffen wie Stevia.

Es ist ein beliebter Zuckerersatz in der Low-Carb- und Keto-Community, da es kaum Kalorien hat und den Blutzuckerspiegel nicht beeinflusst.

Wie erkenne ich, ob Erythrit in Produkten enthalten ist?

Erythrit wird in der Liste der Inhaltsstoffe in der Regel direkt als “Erythrit” oder “Erythritol” angegeben. Es kann auch unter der Bezeichnung “E 968” erscheinen, was der EU-Zusatzstoffnummer für Erythrit entspricht.

Wenn du also auf der Zutatenliste eines Produkts “Erythrit“, “Erythritol” oder “E 968” siehst, bedeutet das, dass dieser Süßstoff im Produkt enthalten ist.

Fazit: Wie verhalte ich mich angesichts der vielen Probleme bei der Verwendung von Zucker oder Ersatzstoffen?

Um seiner Gesundheit wirklich etwas Gutes zu tun, ist es wichtig, Süßstoffe mit Bedacht zu verwenden und den Konsum insgesamt zu reduzieren – egal ob Zucker oder Alternativen.

Anstatt sich ausschließlich auf Ersatzstoffe zu verlassen, sollte der Fokus auf einer ausgewogenen Ernährung mit natürlichen Lebensmitteln liegen, die wenig zugesetzten Zucker enthalten.

Maßhalten ist hier der Schlüssel: Ein bewusster Umgang mit Süße in der Ernährung, ergänzt durch regelmäßige Bewegung und einen gesunden Lebensstil, ist die beste Strategie, um seiner Gesundheit langfristig etwas Gutes zu tun.